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Zuhause auf dem Mittelmeer

das ist doch nur etwas für Ältere! Das dachte ich bisher auch. Bis eines Tages - im Jahr 2017 - ein Freund auf mich zu kam und mich fragte, ob ich mit Ihm auf Kreuzfahrt gehen wolle. Seine Frau könne sich dafür gar nicht begeistern und er möchte unbedingt einmal eine Kreuzfahrt ausprobieren.

Also sagte ich zu und wir buchten eine Kreuzfahrt mit der AIDAprima im westlichen Mittelmeer.

Die Einschiffung

Als wir am frühen Abend im Hafen von Palma ankamen, waren wir ganz schön beeindruckt von der Größe des Schiffs.

Wenn man so davor steht, glaubt man gar nicht, dass so ein Klotz aus Stahl schwimmen kann.

Nachdem die Check-In Prozedur überstanden war und wir unsere Bordkarte in Händen hielten, haben wir gleich unsere Kabine gesucht. Nach ersten Orientierungsproblemen fanden wir unsere Kabine und nahmen sie in Besitz.

Die Kabine war relativ geräumig, sehr hell und freundlich eingerichtet und hatte sogar einen begehbaren Kleiderschrank.

Nach der obligatorischen Seenot-Rettungsübung gab es dann ein spätes Abendessen.

Pünktlich um 23:00 Uhr legte das Schiff ab. Wie die meisten Passagiere verfolgten wir das Manöver vom obersten Deck. Das Schiff in die Dunkelheit des nächtlichen Mittelmeers hinaus. Noch lange konnte man von Bord die Lichter Mallorcas sehen.

Seetag

Den ersten Tag an Bord verbrachten wir auf See. Nach einem ausgiebigen Frühstück in einem der Buffet-Restaurants, gab es genug Zeit das Schiff zu erkunden und die Künste der Barkeeper zu testen.

Wir mussten feststellen, dass so ein Kreuzfahrtschiff ganz schön weitläufig ist und sich die vielen Leute doch gut verteilen. Natürlich sind die Hot Spots wie Pooldeck und Lanai-Bar an solch einem Seetag sehr gut besucht. Wer eher einmal die Ruhe sucht, findet aber garantiert auch ein Plätzchen, wo nicht so viel los ist.

Für die Aktiven unter den Passagieren werden aber zu jeder Zeit die unterschiedlichsten Aktivitäten an Bord angeboten. Angefangen vom Kochkurs, über Wein oder Whisky-Verkostung, Bingo gibt es auch sportliche Freizeitangebote.

Natürlich kann man die Erholung im großen Spa-Bereich noch verstärken.

Nach dem köstlichen Abendessen in einem der Buffet- oder Bedien-Restaurants ging es nahtlos mit dem Abendprogramm weiter. Auch hier gibt es für jeden Geschmack und jede Altersgruppe etwas. Von der Beach Party über Disco im D6 Club, Shows im Theatrum bis hin zu Aufführungen im Nightfly Nachtclub.

Man kann auch einfach nur den Sonnenuntergang und die Nachtstimmung vom Sonnendeck oder der eigenen Veranda aus genießen.

Ajaccio / Korsika

Am nächsten Morgen liefen wir in den Hafen von Ajaccio / Korsika ein.

Das Kreuzfahrtschiff war in direkter Nachbarschaft zu den Yachten der High Society geparkt. Von unserer Veranda aus konnte man das morgendliche Treiben im Hafen gut beobachten.

Nach dem Frühstück bei Sonnenschein auf dem Lanai-Deck war ein kurzer Rundgang in der Stadt und um den Yachthafen herum angesagt.

Direkt am Yachthafen gelegen, gab es einen kleinen aber sehr schönen Markt mit regem Treiben und farbenfrohen Ständen.

Nach dem Gang über den Markt ging es dann rüber zum Yachthafen.

Der kleine Yachthafen von Ajaccio bietet einen bunten Querschnitt von Schiffen und Booten.

Neben dem alles dominierenden Kreuzfahrtschiffen sieht man einige Nobelyachten. Aber auch einfache Fischerboote sieht man zwischen den Yachten und Segelbooten.

Nach dem Rundgang durch die Stadt und dem Yachthafen ging's wieder zurück zum Schiff. Hier bot sich von uns auch einmal das Schiff in Ruhe von Außen zu betrachten.

Aber auch die Mole des Yachthafens und die davor platzierten Betonpylonen bieten interessante Ein- und Ausblicke.

Pointe de la Parata (Kap der Portugiesen)

Scuddy's sind tolle Geräte. Es sind dreirädrige batteriebetriebene Roller, welcher einfach zu fahren sind. Nach ein paar Runden auf einem Parkplatz ging's auch gleich los.

Zuerst ging es durch Ajaccio zum Place d'Austerlitz mit dem Napoleon Denkmal. Da es keine separaten Radwege gibt, mussten wir uns mit den Scuddy's in den normalen Verkehr einordnen. Das war schon ein bisschen abenteuerlich.

Am Place d'Austerlitz machten wir eine kleine Pause, um Napoleon's Denkmal und die Aussicht ausreichend zu würdigen.

Danach ging es entlang der Uferstraße weiter zum bekannten Kap "Pointe de la Parata".

Da wir nun schon etwas geübter im Fahren des Scuddy's waren und der Verkehr nicht mehr so dicht war, konnte die Fahrt richtig genossen werden.

Am Kap angekommen, gab es eine längere Pause. Natürlich gibt es dort ein kleines Cafe-Ristorante für den obligatorischen Cappuccino.

Das Kap selbst ist recht schön und sehenswert. Vom Wachturm auf der Spitze des Kap's hat man eine gute Aussicht über die Bucht von Ajaccio.

Am Abend lief das Schiff mit der Abenddämmerung aus und verließ Ajaccio in Richtung Civitavecchia.

Livorno

Von Civitavecchia ging es über Nacht nach Livorno, dem Tor zur Toskana.

Von hier aus werden Ausflüge nach Florenz oder Pisa angeboten. Aber auch die Besichtigung von Livorno kann empfohlen werden.

Hier wird durch die Stadt ein kostenloser Shuttlebus zwischen dem Kreuzfahrtschiff und der Innenstadt angeboten.

Nach einer Fahrt durch die Wirren des Fährhafens, wurden die Fahrgäste am Rathaus direkt im Zentrum von Livorna abgesetzt.

Die Stadt bot das typische Flair einer italienischen Stadt. Besonders auffällig auch hier die vielen Motorroller, welche wie an einer Perlenkette aufgereiht am Straßenrand geparkt sind.

Ein zentraler Bereich der Stadt ist die Piazza Grande.

Die Piazza Grande wird von der Kathedrale des heiligen Franziskus (Cattedrale di San Francesco) dominiert. Die Kathedrale wurde im 2. Weltkrieg zerstörte und danach nach Originalplänen wieder aufgebaut.

Wenn man der Straße hinter der Kathedrale folgt, gelangt man zum ehemaligen Festungsgraben Fosso Reale. Heute sieht man dort viele kleine Motorboot. Der Festungsgraben selbst wird von vielen historischen Gebäuden gesäumt (u.a. die 1894 erbaute Markthalle "Mercato Centrale").

Gegenüber der Markthalle liegt am Rande des Festungsgrabens der "Tempel der Holländisch-Deutschen Kongregation" (Chiesa degli Olandesi). Es handelt sich hierbei um eine protestantische Kirche, welche leider aufgegeben wurde und dem Verfall preisgegeben wird.

Folgt man dem Festungsgraben weiter (gegen den Uhrzeigersinn), erreicht man den Piazza della Repubblica. Dieser große Platz gibt den Blick auf die Festung "Fortezza Nuova" frei. Der große Platz wird durch Sitzbänke flankiert. Der Platz selbst ist bis auf zwei große Statuen leer.

Tipp: Am Rande des Platzes der Republik an der Ecke zur Via Grande gibt es das Cafe "Mary Angel". Hier sitzt man in einer schattigen Arkade und kann sich einen kühlen Aperol-Spritz gönnen. Das Preis-Leistungsverhältnis ist hier sehr gut.

Barcelona

Nach einem weiteren erholsamen Seetag sind wir in Barcelona angekommen.

Hier galt es die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Von Vorteil war dabei, dass hier Busse angeboten wurden, welche in halbstündigen Abstand eine Runde durch die Stadt drehten. Es gab 5 Haltestellen über die Stadt verteilt, an welchen man beliebig aus- oder wieder einsteigen konnte.

Der erste Halt war in der Avinguda de la Reina Maria Cristina in der Nähe des Plaça d'Espanya.

Von dort aus kann man sich langsam die Treppen Richtung Nationalmuseum hocharbeiten. Vorbei am Springbrunnen "Font Màgica de Montjuic" und dem "Plaça de les Cascades" ergeben sich immer wieder schöne Motive.

Von der Terrasse vor dem Nationalmuseum aus bekommt man einen guten Überblick und tolle Aussicht auf die Avinguda de la Reina Maria Cristina und die Plaça d'Espanya.

Vom nächsten Halt des Busses aus konnten wir eins der Wahrzeichen Barcelonas erreichen - die Sagrada Familia

Wir haben uns im mit den anderen Touristen treiben lassen und hatten dann vom Parca de Gaudie einen freien Blick auf die Kirche

Weiter ging es dann zur Passeig de la Gracia. Hier konnten wir einige der Bauwerke Gaudí's bewundern.

Geprägt durch die organischen Formen der Fassaden, gleicht kein Gebäude dem anderen.

Von den Bauwerken Gaudí's ging es zum nächsten Halt in der Nähe des Arc de Triomf. Von hier aus hat man den Zugang zu den Altstadtvierteln Barcelonas - Sant Pere - Santa Caterina i la Ribera, Barri Gòtic und El Raval.

Hier kann man durch alte Gassen flanieren und kleine Geschäfte und Boutiquen besuchen.

Aber die Markthallen in diesen Vierteln sind sehenswert und eine echte Alternative zu dem touristisch überlaufenen Mercat de la Boqueria an der La Rambla. Zu erwähnen sind hier u.a. der Mercat de Santa Caterina und der Mercat del Born.

Wie in jedem typischen Markt in Spanien gibt es auch hier einige Bars, in welchen man leckere Tapas und Getränke für eine kleine Zwischenmahlzeit bekommen kann.

Vom letzten Halt in der Passeig de Colom ging es zurück zum Schiff.

Wieder zurück, haben wir uns das letzte Abendessen an Bord schmecken lassen und danach haben wir uns zum Abschluss noch eine Aufführung im Nightfly Nachtclub angeschaut.

Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen. Da der Rückflug erst am Nachmittag ging, hatten wir Zeit, den Vormittag noch auf dem Schiff zu verbringen.

Mein Fazit nach einer Woche Kreuzfahrt

Es hat Spaß gemacht. Trotz der vielen Leute auf dem Schiff hat man sich wohl gefühlt und wenn man wollte hat man auch seine Ruhe gefunden.

Die Landgänge waren sehr abwechslungsreich, da man an jedem Tag in einem anderen Land war.

Allzeit gute Reise

Inhalt

» Einschiffung

» Seetag

» Ajaccio / Korsika

» Pointe de la Parata (Kap der Portugiesen)

» Livorno

» Barcelona

Route der Kreuzfahrt

Wissenswertes AIDAprima

Länge: 300 m

Breite: 38 m

Tiefgang: 8,3 m

Passagiere: max. 4350

Kabienen: 1643