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FOTOREISE ISLAND

Fotografieren im Urlaub oder Urlaub zum Fotografieren

Auf Instagram oder Youtube sieht man immer wieder beeindruckende Fotos und Videos von der ursprünglichen Landschaft Islands. Durch die Berichte eines Kollegen über seine Reise nach Island bekam ich auch richtig Lust selbst einmal nach Island zu reisen und selbst Fotos dieser beeindruckenden Natur zu machen.

Dann stellte sich die Frage: "Wie gehe ich die Reise an? Reise ich allein auf eigene Faust oder mit einer Gruppe".

Schnell fiel die Entscheidung für eine Fotoreise in einer Gruppe mit Guide. Inzwischen gibt es ja viele Anbieter solcher Fotoreisen. Ich hatte bereits zwei Jahre zuvor gute Erfahrungen mit dem Anbieter "Freiraum Fotografie" aus Glückstadt gemacht. Also buchte ich dort wieder eine Reise nach Island im September 2019. Der große Vorteil einer solchen Reise ist, dass der Guide die guten Locations kennt und je nach Wetter auch Alternativen parat hat. Und nicht zuletzt ist alles organisiert und man trifft Gleichgesinnte.

Entlang der Ringstraße südlich des Myrdalsjökull Gletschers

Südlich des Myrdalsjökull Gletschers wurden die Fotospots einerseits durch Wasserfälle dominiert. Andererseits beeindruckte die raue Küste in der Nähe von Vik.

Gluggafoss

Im westlichen Bereich unserer Reiseroute trafen wir auf verschieden Wasserfälle. Einer davon ist der Gluggafoss. Dieser Wasserfall ist nicht ganz so bekannt und deshalb sind hier wenige Menschen zu finden. Dies bot die Gelegenheit, in aller Ruhe unsere Fotos zu machen.

Der gesamte Wasserfall erstreckt sich über 44 m. Das besondere an diesem Wasserfall ist, dass er mehrere Löcher in das Gestein erodiert, durch welche man den Wasserfall, wie durch Fenster sehen kann. Dies verlieh ihm auch den Namen.

Fenster heißt auf isländisch "Gluggar" und deshalb "Gluggafoss".

Die unterste Stufe des Wasserfalls ist immerhin noch über 8 m hoch.

Kvernufoss

Eine nächste Station war der Kvernufoss. Dieser Wasserfall liegt in der Nachbarschaft zum wohl bekannteren Wasserfall Skógafoss. Aber auch der Kvernufoss mit seinen 30 m Fallhöhe beeindruckt.

Am Ende einer kleinen Schlucht hat sich ein Kessel gebildet, in welchen sich der Wasserfall gegraben hat.

Das Besondere hier ist, dass der Wasserfall über einen Überhang fließt.

Hierdurch besteht die Möglichkeit sich hinter den Wasserfall zu stellen und "durch" den Wasserfall hindurch in die sich öffnende Schlucht zu fotografieren.

Dyrhólaey

Dyrhólaey ist eine Halbinsel westlich des Ortes Vik. Von der dortigen Steilküste aus hat meine einen weiten Blick auf die Südküste Island.

Ein oft gesehenes und fotografiertes Motiv ist der dortige historische Leuchtturm sowie ein vorgelagerter Felsenbogen.

Es war jedoch nicht einfach hier Fotos zu machen (insbesondere Fotos mit längerer Belichtungszeit), da der sehr starke Wind es sehr erschwerte, verwacklungsfreie Bilder zu schießen.

Reynisfjara Beach

Reynisfjara ist eine sehr bekannte Bucht mit schwarzem Sand, welche von vielen Schaulustigen und Fotografen auf ihrer Tour entlang der Ringstraße besucht wird.

Auch wir konnten uns des Schauspiel nicht entziehen. Zusammen mit anderen bewunderten wir die tosende Brandung und weiße Gischt als Kontrast zum schwarzen Strand. Ein oft gesehenes Motiv ist die die Felsformation der Reynisdrangar.

Auch hier verrichteten die Wathosen einen guten Dienst, um eine gute Foto-Position zu finden. Aber Achtung! Man sollte sich hier sehr vorsichtig herantasten, da hier eine nicht zu unterschätzende Grundströmung herrscht, welche einem schnell die Füße wegreißen und ins Meer ziehen kann.

Man sollte hier am Ende der Bucht auch keinesfalls so leichtsinnig sein, den schmalen Strandstreifen weiter zu laufen, da man schnelle von einer größeren Wellen umgehauen wird.

Reynisfjara - Aussichtspunkt

Am westlichen Ende der Bucht gibt es einen Aussichtspunkt, an welchem man die gesamte Bucht überblicken kann. Ein frei stehende Felsspitze am Strand bietet hier einen schönen Vordergrund.

Wir wollten sehr früh am Morgen dort sein, um die über der Bucht aufgehenden Sonne zu fotografieren. Als wir im Regen losfuhren, hatte niemand gedacht, dass wir solch dramatische Momente im Foto einfangen können. Aber wie sagt ein Sprichwort: "Es gibt kein schlechtes Wetter. Es gibt nur die falsche Kleidung."

Wir waren gerüstet, um dem Wind und Regenschauern zu trotzen.

Südwestlich des Vatnajökull

Die Fotospots im Bereich südwestlich des Vatnajökull waren thematisch bunt gemischt. Es gab einen Gletschersee, Wasserfall und beeindruckende Schluchten zu sehen.

Ringstraße

Die Ringstraße ist die wichtigste Verkehrsader in Island und umspannt mit ca. 1.330 km einmal die komplette Insel. Sehr viele der Highlights, für die Island bekannt ist, liegen direkt in unmittelbarer Nähe zur Ringstraße oder können mit kleinen Abstechern erreicht werden.

Auch für unsere Fotoreise nutzten wir die Ringstraße als roten Faden, an welchen wir uns orientierten.

Wir befuhren den südlichen Abschnitt von Reykjavík gegen den Uhrzeigersinn bis nach Höfn.

Aber nicht nur die bekannten Highlights abseits der Ringstraße laden zum Fotografieren ein. Auch die Ringstraße selbst und die Natur direkt rechts und links neben der Straße bieten interessante Motive.

Fjaðrárgljúfur Canyon

Ein touristisches Highlight südwestlich des Vatnajökull ist der Fjaðrárgljúfur Canyon. Dieser bizarre durch einen Fluss ins Vulkangestein gefressene Canyon kann durch gut erschlossene Wege "von oben" erkundet werden. Die Wege führen entlang des oberen Randes des Canyons und erlauben immer wieder spektakuläre Einblicke in den Canyon. Da der Canyon sehr schmal ist, gibt es am Grund des Canyons leider keine Wege.

Der Canyon wurde unter anderem auch durch ein Musikvideo von Justin Biber berühmt. Dies führt dazu, dass der Canyon an normalen Tagen von Touristen überschwemmt wird. Will man allein sein, muss man schon sehr früh kommen oder spät bleiben.

Foss a Sidu

Auf dem Weg entlang der Ringstraße machten wir ebenfalls einen kleinen Abstecher zum Wasserfall Foss a Sidu. Der Wasserfall ist nach einer kleinen Farm benannt, welche malerisch nicht weit vom Wasserfall entfernt liegt.

Dank der Wathose und vollem körperlichen Einsatz konnte die perfekte Position gefunden werden, um den Wasserfall im ganzen mit dem Bachlauf als Vordergrund gefunden werden.

Svínafellsjökull

Ein weiterer Abstecher auf dem Weg Richtung Osten wurde am Svínafellsjökull eingelegt. Dieser Gletscher ist bekannt für die Wanderungen und Klettertouren am und auf dem Gletscher. Unter anderem wurden dort auch Szenen aus der Serie "Games of Thrones" gedreht.

Wie beließen es jedoch beim Fotografieren vom Ufer des Gletschersees.

Südöstlich des Vantajökull

Unsere Fotoshootings im östlichsten Bereich unserer Reise waren geprägt von Gletschern, Gletscherseen und der bekannten Berggruppe des Vestrahorn

Fjallsárlón

Im östlichen Bereich unseres Reisegebietes bietet sich als erster Abstecher von der Ringstraße der Fjallsárlón an. Dieser Gletschersee am Fuße einer Zunge des Vatnajökull beeindruckt besonders durch die Lage zwischen zwei Höhenzügen.

Die Gletscherzunge liegt jedoch relativ weit vom gegenüberliegenden Ufer entfernt.

Als wir am Gletschersee waren, hatten wir sehr viel Glück mit dem Wetter. Leichte Bewölkung am Himmel und Windstille lieferten beeindruckende Spiegelungen der Berge, des Gletschers und der Eisberge im See. Leider wurde diese Stille durch eine Gruppe von Booten der dort angebotenen Touren unterbrochen. Wir mussten lange Warten, bis sich die Wasseroberfläche wieder beruhigte.

Eine Besonderheit ist auch, dass gleich am Parkplatz für die Besucher des Gletschersees ein kleines Bistro vorhanden ist.

Jökulsárlón

... am Tag

Die wohl bekannteste Gletscherlagune in Island ist die Jökulsárlón.

Auf Grund der Größe der Lagune kann man den Gletscher Breiðamerkurjökull (eine breiter Ausläufer des Vatnajökull) nur in der Ferne sehen.

Die Lagune ist meist von einer Vielzahl von kleinen und großen Eisbergen übersät. Die mit dem Schmelzwasser des Gletschers gefüllte Lagune besitzt hier eine direkte Verbindung zum Meer, über welche eine größere Brücke der Ringstraße führt.

Bei Ebbe gibt es eine deutliche Strömung aus der Lagune ins Meer, welche die Eisberge mit sich nimmt und dazu führt, dass hier vor der Lagune Eisberge im Meer schwimmen. Bei Flut jedoch drückt das steigende Meer dagegen, so dass hier oft ein Stau von Eisbergen in dem kleinen Verbindungskanal entsteht.

... am Abend

Auch am Abend bietet die Jökulsárlón Gletscherlagune beeindruckende Fotomotive.

Wer sich nicht scheut auch bei niedrigen Temperaturen bis zum Sonnenuntergang auszuharren, kann hier die Wechselspiele zwischen den warmen Farben des Sonnenuntergangs und der kalten Farben des Eises bestaunen und im Foto festhalten.

... in der Nacht

Was wäre eine Islandreise im Herbst und Winter ohne eine Beobachtung der Polarlichter.

11 Uhr abends im Hotel klopft es an die Tür und unser Foto-Reiseleiter ruft "Auf! Es gibt Polarlichter zu fotografieren". Also sind wir bei stockfinsterer Nacht zum Jökulsárlón Gletschersee gefahren und haben uns im Schein unserer Stirnlampen einen guten Standpunkt am Ufer gesucht.

Nachdem alle ihre Kameras aufgebaut hatten, wurden alle Lichter gelöscht und bei totaler Dunkelheit haben wir über 1,5 Stunden ausgeharrt und fantastische Bilder des Polarlichts machen können.

Jökulsárlón - Diamond Beach

Eine weitere Besonderheit der Jökulsárlón Gletscherlagune ist der Strandbereich rechts und links neben dem Verbindungskanal zwischen Lagune und Meer.

Wie schon beschrieben, werden die Eisberge des Gletschers durch den Verbindungskanal aus der Lagune ins Meer gespült.

Hier wiederum werden die Eisberge durch die Wucht der Brandung in immer kleiner Brocken zertrümmert und je nach Windrichtung wieder auf den Strand gespült.

Dies gibt dem Strandabschnitt auch den Namen "Diamond Beach", da die kleinen Eisbrocken am Strand wir verstreute Diamanten wirken.

Mit der entsprechenden Ausrüstung (Stativ, Graufilter für Langzeitbelichtung und nicht zu vergessen Gummistiefel oder besser Wathose) können bei passendem Licht beeindruckende Fotos entstehen.

Heinabergslón

Auf dem Weg Richtung Osten entlang der Ringstraße Nr.1 machten wir einen Abstecher zum ca. 30 min entfernten Heinabergslón.

Dieser Gletscher mit einem See vor der Gletscherzunge liegt abseits der üblichen Touristenströme und ist deshalb auch nicht so stark frequentiert.

Dies bot uns Fotoamateuren die Möglichkeit in aller Ruhe gute Motive und Bildausschnitte zu suchen, ohne dass unbeabsichtigt Menschen durch das Bild laufen.

Vom gegenüberliegenden Ufer war es möglich direkt das Eisband des Gletschers und die Gletscherzunge zu fotografieren.

Vestrahorn

Vestrahorn, was soviel wie "Westberg" bedeutet, war während unserer Reise der östlichste Punkt auf Island.

Der ca. 450 m hohe Berg Vestrahorn ist Teil einer etwas isolierten Berggruppe auf der Halbinsel Stokknes. Auf der Südseite ist ihm eine weitläufige im Bogen geschwungene Bucht mit breitem schwarzen Sandstrand vorgelagert.

Der Berg ist bekannt durch beeindruckende Fotos, auf denen sich der von der Morgen- oder Abendsonne Berg im Wasser der Bucht spiegelt.

Solche Bilder hatten wir vor Augen, als wir dort hin fuhren. Aber leider hat uns Petrus der Wettergott einen Strich durch die Rechnung gemacht. Durch die tief hängende nahezu geschlossene Wolkendecke konnten wir die Gipfel der Bergkette nur erahnen.

Wie ihr sehen könnt, sind uns trotz dieser Wetterlage ein paar gute Bilder gelungen. Da der Blick nun nicht mehr nur zur Bergkette gerichtet war, fanden wir auch ein paar weitere sehenswerte Motive in der Bucht von Stokknes.

Halbinsel Reykjanesskagi

Am Abend vor der Abreise aus Island nutzten wir die Zeit und besuchten noch zwei Fotospots in der Nähe unseres Hotels in Keflavik.

Garðskagi Leuchtturrm

Am letzten Abend vor der Abreise besuchten wir noch den Garðskagi Leuchtturm an der Nordwest-Spitze der Halbinsel Reykjanesskagi nahe Keflavik. Hier gibt es zwei Leuchttürme. Der ältere der beiden Leuchttürme (rot-weiß gestreift) bietet durch seine exponierte Position auf einer vorgelagerten Mole ein ideales Fotomotiv besonders bei Sonnenuntergang.

Hólmsvöllur Golfplatz

Nachdem wir den Sonnenuntergang am Leuchtturm fotografiert hatten, sind wir in der Nacht noch einmal losgezogen, um die angekündigten Polarlichter zu fotografieren. Unser "Reiseleiter" kannte hier einen interessanten Spot am Rande des Golfplatzes von Hólmsvöllur.

Besonderheit des Abends war der Mond. Zwei Tage nach Vollmond stand uns der Mond in dieser Nacht direkt im Rücken und beleuchtete die Szene. Im Foto könnte man denken, es wäre Tag.

Allzeit gute Reise

Inhalt

» Südlich des Myrdalsjökull Gletschers

» Gluggafoss

» Kvernufoss

» Dyrhólaey

» Reynisfjara Beach

» Reynisfjara Aussichtspunkt

» Südwestlich des Vatnajökull

» Ringstraße

» Fjaðrárgljúfur Canyon

» Foss a Sidu

» Svínafellsjökull

» Südöstlich des Vantajökull

» Fjallsárlón

» Jökulsárlón

» Jökulsárlón - Diamond Beach

» Heinabergslón

» Vestrahorn

» Halbinsel Reykjanesskagi

» Garður Leuchtturm

» Hólmsvöllur Golfplatz

Unsere Fotospots

Da die Reise leider nur eine Woche dauerte, konnten wir nur einen Teil der Insel besuchen. Wie ihr an der nebenstehenden Karte sehen könnt, haben wir die Interessanten Fotospots entlang der Südküste besucht.
Wir hatten dabei die Fotospots von zwei Standorten aus angefahren. Ein Standort war das Hali Country Hotel nicht weit vom Jökulsárlón Gletscher entfernt. Das zweite Hotel war das Hotel Katla Hofdabrekka in der Nähe von Vik.
Im Folgenden findet ihr zu jedem der besuchten Fotospots einen kurzen Erfahrungsbericht und eine Auswahl der dort entstandenen Fotos.

Interessantes Links

» Freiraum Fotografie

» Hotel Katla Hofdabrekka

» Hali Country Hotel

» Vestrahorn

» Heinabergslón

» Diamond Beach

» Jökulsárlón Glacier Lagoon

» Fjallsárlón

» Svínafellsjökull

» Foss a Síðu

» Fjaðrárgljúfur

» Ring Road Travel Guide

» Reynisdrangar

» Reynisfjara Black Sand Beach

» Dyrhólaey Travel Guide

» Kvernufoss Waterfall

» Gluggafoss Waterfall

» Suðurnes Golf club

» The Lighthouse on Gardskagi